Die Schmalspurstrecke zum Kesselhaus

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Im Jahre 1907 erbaute der Badebesitzer Jakob Muschong eine Mineralwasser Füllanlage und Kohlensäurefabrik namens „Phönix“, die nach der Enteignung von 1948 in „Apemin“ umbenannt wurde. Für innenbetriebliche Transportzwecke wurde auf dem Betriebsgelände eine Schmalspurstrecke mit einer Spurweite von 600 mm gelegt. (auch Decauville-Strecke genannt)

Übersichtsplan des Kopfbahnhofes im Kurpark und des Garagengleises der Fabrik
Übersichtsplan des Kopfbahnhofes im Kurpark und des Garagengleises der Fabrik
- Sammlung Alfred Martini -

Die gestrichelte Linie auf dem Plan zeigt die Schmalspurstrecke von der Fabrik zum Kesselhaus des Phönixbades.
Hierfür gab es nie eine maschinelle Traktion. Die Schienenwägen (Waggonnetten) wurden manuell gezogen oder geschoben; später auch mit Hilfe von Pferden. Nach der Weiche zum Lokschuppen gab es aus Platzgründen für die Decauville - Strecke nur noch eine Schiene. Die Waggonnetten befuhren mit jeweils einer Achsseite eine Schiene der Normalspur bis zur Fabrikeinfahrt. Die Schmalspurstrecke machte hier eine Rechtskurve und verlief weiter auf das Fabrikgelände. Innerhalb der „Apemin“ gab es auch einige Weichen und feststehende Drehplatten für Rangierarbeiten und für den Transport von Leergut ins Innere der Fabrik zum Abfüllungsprozess.

Wagonnetten mit einem hölzernen Aufbau waren für den Innerbetrieblichen Transport von Leergut in der Mineralwasserfabrik eingesetzt
Wagonnetten der gleichen Bauart waren auf der Schmalspurstrecke für den Transport von Materialien und Brennstoffe im Einsatz
Wagonnetten mit einem hölzernen Aufbau waren für den Innerbetrieblichen Transport von Leergut in der Mineralwasserfabrik eingesetzt.
- Sammlung Ilonka Nagy -
Wagonnetten der gleichen Bauart waren auf der Schmalspurstrecke für den Transport von Materialien und Brennstoffe im Einsatz.
- Sammlung Ottmar Löffler -

Trasse der Schmalspurstrecke zwischen Kesselhaus und Weidenbachbrücke
Beim Überqueren der Normalspurstrecke vor der Weidenbach Brücke, gab es für die Schmalspur eine Art abnehmbare Brücke, die nur bei Bedarf über die Normalspur gelegt wurde. Die abnehmbare Brücke befand sich hinter dem Zaun des damaligen Biasini (Pipusch) – Anliegens. Eine feststehende Drehplatte gab es auch an dieser Stelle.

Die Verbindung zwischen Mineralwasserfabrik und Kesselhaus war für die Beförderung von Brennstoffen und anderen Materialien erforderlich.

An der Stelle im Bild gab es auf der Decauville - Strecke auch zwei Weichen und ca. 10 Meter Parallelgleis als Ausweichmöglichkeit für Gegenverkehr. Unter der Erde an dieser Stelle befindet sich noch ein großer Teil der Schwellen.
Trasse der Schmalspurstrecke zwischen Kesselhaus und Weidenbachbrücke. Im Hintergrund ist der Schornstein des Kesselhauses zu erkennen.
 
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