Die Lokomotivenfabrik Krauss & Comp.,
München
Georg
Krauss, wurde als Sohn eines Webermeisters 1826 in Augsburg geboren. Er
besuchte die Polytechnische Schule in Augsburg und trat 1847 als
Schlosser in die Lokomotivfabrik von Maffei ein. Krauss arbeitete
zuerst als Lokomotivführer und dann bis 1857 als
Obermaschinist für die bayerischen Staatseisenbahnen. Danach
betreute er die Lokomotiven der Schweizerischen Nordostbahn. Zusammen
mit Professoren der Polytechnischen Schule in Zürich, begann
er nach seinen Ideen Lokomotiven zu bauen. Georg Krauss •1826 †1906 |
Am 17.07.1866 gründete er seine
Lokomotivenfabrik - Krauss & Comp. Die Produktion wird auf dem
Marsfeld beim Münchener Hauptbahnhof aufgenommen.
Am 31.05.1872 erfolgt die Grundsteinlegung für das Zweigwerk
in Sendling bei München.
Georg
Krauss als Obermaschinist auf einer Lok
|
Um den Zoll auf Maschinenimporte zu umgehen, wird
am 01.09.1880 eine Filialfabrik in Linz an der Donau gegründet.
Zu einem Schwerpunkt bildete sich der Lokomotivenbau für
Industrie und Nebenbahnen heraus.
Er starb 1906 in München.
Die erste Lokomotive "Landwührden"
lieferte Krauss im März 1867 an die Oldenburgische Staatsbahn.
Der Name wurde vom Auftraggeber gewählt und auf die Namen von
norddeutschen Landstrichen getauft.
Die Bayerische Staatsbahn bezog ihre Lokomotiven (seit 1841) von den
Maffei-Werken.
Die
Lok „Landwührden“
|
Bevor die "Landwührden" ihren Dienst
aufnahm, wurde sie auf der Pariser Weltausstellung vorgeführt
und erhielt dort eine Goldmedaille. Dieser Erfolg bedeutete den
Durchbruch für Krauss. Das "System Krauss" (der
Lokomotivenrahmen wurde als Wasserbehälter genutzt) eignete
sich besonders für kleine Lokomotiven. Später gehen
Krauss-Lokomotiven auch an die Bayerische-, Österreichische-
und andere Staatsbahnen. Der weit größere Teil der
bei Krauss gebauten Maschinen, waren aber kleine Dampflokomotiven mit
insgesamt 116 verschiedenen Spurweiten. Diese wurden in fast jede
deutschsprachige Länder geliefert, aber auch der Export ins
Ausland nach Bosnien, Finnland, Jugoslawien, Ungarn, Polen, Spanien,
Griechenland, Japan, Italien und Namibia war beachtlich.
Als letzte Dampflok wird am 3. April 1956 die 65 018 für die
DB ausgeliefert. Die in den Werken Marsfeld, Sendlingen, Linz und ab
1922 auch Allach gebauten Lokomotiven wurden in derselben fortlaufenden
Fabriknummernzählung eingereiht. Im Werk Linz begann man erst
nach dem I. Weltkrieg mit einer separaten Zählung.
Die letzte Krauss - Fabriknummer ist die 8512,
geliefert im Jahre 1931.