Der Aufenthalt im Kurpark
Beitrag von Josef Löffler
„Etelka“ beförderte ihre Wagen vom Busiascher Bahnhof niemals im Schubbetrieb. Nach der Ankunft am Kopfbahnhof im Kurpark (Foto) wurde die Lok abgekoppelt und über das Umsetzgleis neben den Weidenbach, am anderen Ende der Zuges gefahren. Nachdem alle Fahrgäste ausgestiegen waren, schob „Etelka“ den leeren Zug mit dem Personenwagen bis vor dem Bahnsteig.
„Etelka“
mit Sommer- und „Packelwagen“ im Kurpark
- Sammlung Adalbert Weigang - |
Der „Packelwagen“ wurde vom Personenwagen abgekoppelt und über das „Garagengleis“ auf das Fabrikgelände gefahren, wo auch der Aufenthaltsort der Lok war. Die gewöhnlichen Wartungs- und Pflegearbeiten wurden hier zwischen den Fahrten bzw. nachts durchgeführt.
Die
Einfahrt am Kopfbahnhof im Kurpark
- Sammlung Ivãnescu Valentin - |
Kurz vor der Abfahrt rangierte „Etelka“ den Gepäckwagen zum Bahnsteig wo der Personenwagen wieder angekoppelt wurde. Das Großgepäck der Fahrgäste (wie z.B. die Marktkörbe der Bauern oder andere sperrige Gegenstände die den Fahrkomfort der Badegäste beeinträchtigte) durfte nicht in den Personenwägen sondern wurde vom Schaffner im Gepäckwagen verstaut. Der Bahnbetrieb fand nur tagsüber statt. Bei Nacht wurde das Feuer heruntergefahren und in den warmen Nächten ließ man es sogar erlöschen. Kurz vor Tagesanbruch wurde die Lok wieder angeheizt und auf die bevorstehenden Fahrt vorbereitet.
Am Ende des Garagengleises befanden sich ein Prellbock und eine Wasserstelle. „Etelka“ bekam ihr Wasser für die Dampferzeugung in der Regel aus einem riesigen Sammelbecken für Regenwasser, mit einem Fassungsvermögen von ca. 800.000 Liter Wasser. Vom gesamten Dach des Grand Hotels und der Nebengebäuden wurde das Regenwasser durch Fallrohre in das Becken geleitet. Der Becken befand sich in Verlängerung des Gebäudes Grandhotel und war aus Sicherheitsgründen auch überdacht. Wer den Hintereingang zum Grand Hotel (Foto) über die Holztreppe nahm, konnte aus einer bestimmten Stelle das Garagengleis mit seinem Prellbock, wie auch den Regenwasserbecken überblicken. Für den Fall, dass das Regenwasser aus ging, behalf sich das Lokpersonal mit einer Pumpe aus einem Süßwasserbrunnen. Auf dem Betriebsgelände befand sich auch eine Holzscheune mit Weißbuchenholz aus Muschongs Waldstück bei Nadrag. Die Beladung der Lok mit Holzstücken die auf einer Länge von ca. 0,5 m zugeschnitten waren, erfolgte ebenfalls bei Nacht. Eine Ladung Holz reichte normalerweise für einen vollen Betriebstag aus.
Sonntags war auf der Muschong-bahn Betriebsruhe. Der Tag wurde für das Personal zur wöchentlichen Wartung der Lok vorgesehen: Rauchkammer und Rauchrohre wurden gereinigt und auf Sicht geprüft. Armaturen und Pumpen wurden auf Funktion und Dichtheit untersucht. Die Feuerbüchse und der Aschkasten wurden ebenfalls gereinigt und auf Sicht geprüft. Kleine Reparaturen wurden bei Bedarf durchgeführt. Anschließend wurde die „Etelka“ geputzt und geölt, so dass sie für die kommende Woche wieder flott war. | |
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1968.
Der Hintereingang zum Grand Hotel
- Sammlung Adalbert Weigang - |