Bad Busiasch, unsere Heimat (Kurzfassung)
(Rumänisch: Buzias Bãi. Ungarisch: Buziásfürdö)
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Wenn wir heute den geschichtlichen Weg überschauen, so werden wir in Gedanken und Erinnerungen über Zeit und Raum hingeführt, dorthin, wo wir vor Jahren daheim waren. Wenn wir diesen Weg zurückverfolgen, erinnern wir uns an eine glanzvolle, unwiederbringliche Vergangenheit unseres Heimatortes Busiasch.

Luftaufnahme von Bad Busiasch um 1966
Luftaufnahme von Bad Busiasch um 1966

Etymologisch ist die Schreibweise BOSIAS um das Jahr 1400 nachgewiesen; 1717 und 1739 nennt man unseren Ort BUSSIAS. Johann Jakob Ehrler (1774) und Franz Griselini (1780) schreiben den Ortsnamen BUSIASCH. Die Ansiedlungsjahre der Deutschen in Busiasch liegen zwischen 1782 und 1821. Der Badeort Busiasch, 34 Km östlich von Temesvar, am Fuße des Silascher Weinberges, ist seiner Heilquellen wegen berühmt geworden.
Die älteste Nachricht die sich auf Busiasch bezieht, datiert aus dem Jahre 1072, (unter König Salomon).

Das Grand Hotel und das ehemalige Bethaus um 1900 Die erste Mineralwasser Füllanlage um 1904
Das Grand Hotel und das ehemalige Bethaus um 1900 Die erste Mineralwasser Füllanlage um 1904

Die kohlensäurehaltigen Mineralquellen wurden erstmals von Dr. Johann Bernhard Lindenmayr zwischen 1805 und 1811 ausgegraben, so dass die ersten Gäste, 1811 schon kurten, in dem sie Mineralwasser tranken. Später wurde darin auch gebadet. Die ersten Bäder nahm man in Holzkübeln, das Mineralwasser erwärmte man mit heißen Steinen und so erklärte man bald, Busiasch zum Kurort (1819).

Das Mineralbad Der Empfang am Busiascher Bahnhof
Das Mineralbad Der Empfang am Busiascher Bahnhof

Das bedeutendste Ereignis war der Besuch des Königs und Kaisers Franz Josef der 1. (vom 2. bis 7. September 1898) anlässlich der „Königstage“ und „Kaisermanövers“ am Silascher Weinberg.

Der offizielle Sitz des Königs während der „Königstage“ und „Kaisermanövers“ war im Präfektoratsgebäude (heute Pavillon 8). Drei Tage nach seiner Abreise, am 10 September 1898 wurde seine Gemahlin Königin Elisabeth (Sissi), ermordet. Zu ihren Ehren nannte man den Ligertpark „Elisabethpark“.

Seine Majestät und der Thronfolger

 

Der Junge bat dem Kaiser um Unterstützung
Seine Majestät und der Thronfolger
Der Junge bat dem Kaiser um Unterstützung

Das Interieur des Kursalons
Das Grandhotel um 1917
Das Interieur des Kursalons
Das Grandhotel um 1917

Die Kirche  

 

 

 

 

 

 

Der St. Anton See

Die römisch-katholische Kirche „Maria Namen“ ist im romanischen Stil gebaut und wurde am 12. September 1875 eingeweiht. Der Prälat Ottokar Paschek (†1985) war der Priester, der die längste Zeit in dieser Kirche gedient hat.
Der St. Anton See

Die bedeutendesten Bauten: die Kaltwasserkur Heilanstalt (1938), das Grand Hotel (1853), das Stahlbad (1849), der Kursalon (1856), der Theatersaal (1872), das Spiegelbad (1870), die Schwimmschule (1874), und die Wandelbahn. Bis heute sind insgesamt 7 Hotels und 20 Villen erbaut worden. Im Jahre 1854 wurde Busiasch zum Bezirksort erklärt. Unter den 29 dazugehörige Gemeinden zählten unter anderen auch Bakowa, Nitzkydorf und Darowa. Busiasch hatte 1850 ca. 2.000 Einwohner, 1930 waren es 3.600 und 1999 zählte man 7.100 Einwohner. Industriebetriebe nach der Nationalisierung von 1948: Der Elektromotor „EMT“, die Schuhfabrik „Modern“ und der Reparaturbetrieb für Landmaschinen „SMA“. Seit kurzem ist der Name Siemens auch in Busiasch bekannt. Es verblieben von vor 1948, nur der Badekur-Betrieb „IBB“, die Abfüllfabrik für Mineralwasser und CO2 „Apemin“ (heute Phoenix SA) und die Mühle.

1966. Das Stadtzentrum
Kurgäste vor dem Stahlbad
1966. Das Stadtzentrum
Kurgäste vor dem Stahlbad

Dank der Entwicklung des Kurortes, kann Busiasch auf ein reges Kultur– und Vereinsleben zurückblicken. Zwischen den Jahren 1956 und 2002 brachte das lokale Amateurtheater über 40 Prämieren auf die Bühne. Auch das Puppentheater blickt auf stolzen 120 Erfolgsjahren zurück. Am 12. November 1881 wurde die freiwillige Feuerwehr gegründet. Die erste Schule führte man 1776 in Busiasch ein. Neben der katholischen Kirche wurde 1900 eine Volksschule gebaut, die heute noch funktioniert.

Der Springbrunnen im Kurpark
Der Eingang zum Kurpark
Der Springbrunnen im Kurpark
Der Eingang zum Kurpark

Wer sich heute verlocken lässt und durch die vernachlässigten Alleen, vorbei am verwahrlosten Kursalon, am verwaisten Musikpavillon, entlang der versiegten Quellen Spatziert, den beschleicht ein Gefühl der Erinnerung voller Wehmut, an eine glanzvolle Busiascher Vergangenheit, die unwiderruflich verloren gegangen ist.

Adalbert Weigang

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